Folgt man den Musikklängen kommt man in die lange Werkhalle – die Werkstatt. Es stehen viele scheinbar zugeschnittene Eisenteile in der Mitte. Erst dann bemerke ich, dass jemand am Schweissen ist. Kyriles – Cyrill Widmer (1982) lebt und arbeitet Biberist. Er erzählt mir mit leuchtenden Augen, dass es ihn fasziniert mit vorhandenen Materialien, die man eigentlich nicht mehr gebrauchen kann, neues zu gestalten.

Die kleinen Tische und Stühle bringen mich zum Staunen und ich sage Cyrill, dass er ein Künstler ist. Er schaut mich an und schüttelt den Kopf und sagt trocken: „Nein, ich bin Handwerker – ich bin kein Künstler“. Jetzt schüttle ich den Kopf und muss innerlich lachen und sage ihm, dass ich finde, wer sein Handwerk so beherrscht wie er und solche Ideen hat ein Künstler ist.

Etwas später frage ich ihn, ob man die Designmöbel kaufen kann und zu welchem Preis. Da wird der Handwerker doch zum Künstler, er will keine Preisvorstellung haben, weil er Freude hat ein Teil der Kettenreaktion zu sein – basta.

Jetzt stehen die Tische und Stühle in Gruppen verteilt auf dem Boulevard und laden zum Innehalten ein. Und an jedem Stück hängt ein Zettel mit der Information, dass man es kaufen kann und doch bitte per Mail ein faires Angebot gemacht werden soll.

Beim nächsten Zusammentreffen sagt er mir mit etwas Stolz in der Stimme, dass er die Möbel angeschrieben habe, man habe ihn überzeugt. Ich schmunzle und sage ihm, dass Werne mir davon erzählt habe…

Text: Miryam Abebe Bild: Mike Wolff