Beim Vorbereiten des Rundganges habe ich an einer unscheinbaren Wand, neben einem neu gebauten Fluchtweg zwei am Malen entdeckt – Didi von Wartburg und Felix Bircher. Ich musste eine Weile stehen bleiben und den Beiden zuschauen. Ich habe einen ruhigen Moment genutzt und Felix gefragt, wie sie auf die Idee kamen, genau diese Figur – einen Spotter – zu malen.

Mein erster Gedanke als ich die Figur sah – Sensenmann. Felix erklärt mir, dass diese Assoziation zwar nicht ganz zutrifft, aber auch nicht ungewollt sei. Dies hingegen sei ein Spotter, einer der als Erster in ein verlassenes, totes Gelände eindringt und sich umsieht. Er bricht ein und überprüft die Möglichkeiten einer zukünftigen Nutzung, ohne selbst Spuren zu hinterlassen.

Der Spotter ist nicht nur ein Beobachter, er ist auch ein wichtiges Bindeglied in der Wiederbelebung – passend zu der Kettenreaktion auf dem Areal der Attisholz Zellulose Fabrik. Der Schädel symbolisiere in erster Linie die Gesichtslosigkeit, die Anonymität. Das Thema Tod ist passend zur Situation auf dem Areal.
Zum einen die Abwesenheit des früheren Lebens der Produktion omnipräsent, zum anderen befinden sich fast überall unsichtbare, giftige Altlasten – Quecksilber im Boden und Asbest in der Bausubstanz.

Dies sei ihr erstes gemeinsames Werk. Die Idee einer Kollaboration bestehe schon länger und jetzt habe die Kettenreaktion die optimale Ausgangslage für dieses Experiment geboten.

Felix Bircher (1981*) lebt und arbeitet in Basel. Er ist diplomierter Künstler und hat dem Masterstudium „Vermittlung in Kunst und Design/Lehrdiplom für Maturitätsschulen“ an der FHNW HGK Basel begonnen.

Didi von Wartburg (1982) lebt in Olten und arbeitet als freischaffender Künstler und Illustrator.

Text und Bild: Miryam Abebe