© Miryam Abebe

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Im Café des Zellulose ArtCampus sehe ich eine Frau mit leuchtend roten Haaren, die allen zur Hand geht. Ich habe sie noch nie gesehen und überlege mir, ob ich sie einfach ansprechen soll und fragen wer sie ist und was sie macht. Da ich etwas spät dran war und mich noch auf den Rundgang vorbereiten wollte, hab ich es gelassen. Im Verwaltungsgebäude schaue ich nach neuen Projekten von Künstlern und Künstlerinnen und möglichen Änderungen von Raumbelegungen. Auf dem Tisch fällt mir ein neues Buch auf: „inari“. Speziell; das Buch ist aus Aluminiumplatten auf Moosgummi – am liebsten hätte ich es eingepackt und zu meinem gemacht….

Bei den Silos angekommen sehe, dass einiges passiert ist. Im Innern des einen Silos stehen Worte des Lebenskreislaufes und kleine Installationen aus Materialien, die alle irgendwo auf dem Gelände zu finden sind. Am Ende des Kreislaufes ist die Hand der Fatima gezeichnet. Die Hand der Fatima im arabischen auch Hamsa oder Khamsa genannt, ist ein kulturelles Symbol aus dem Maghreb und dem Nahen Osten. Die Hand der Fatima soll vor dem bösen Blick und anderem schützen.

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© Miryam Abebe

Vor dem Rundgang lerne ich die rothaarige Frau, Corinne Laciga (1969*) kennen. Sie lebt in Kerzers und hat die Schulen für Gestaltung in Zürich und Bern besucht und war an der School of Visual Arts in New York. Während einer Performance von Déborah Borque habe ich einen Augenblick Zeit mit Corinne über ihr Werk zu sprechen. Sie erklärt mir, dass sie eigentlich mit mehr und stärkeren Farben arbeiten wollte, sie habe aber gespürt, dass dieser Ort noch nicht zur Ruhe gekommen sei, deshalb habe sie den Lebenskreislauf so gewählt. Ich frage sie was es auf sich hat mit der Hand der Fatima. Die Frage war eigentlich überflüssig – die Hand der Fatima ist ein Symbol des Schutzes….

Im Web // Corinne Laciga: hier und da // Déborah Borque: hier

Text und Bilder: Miryam Abebe