Text und Fotos: Lea Fröhlicher, Solothurn

Viele kleine Haken, zum Teil mit Zahlen beschriftet; sieben regelmässig angeordnete Löcher in einer Wand, ein gespraytes „12.12.2008“ auf einer Fensterscheibe – Mich interessieren die Erinnerungen und Geschichten, die in der ehemaligen Cellulose-Fabrik Attisholz, in den nun weitgehend „leeren“ Räumlichkeiten immer noch vorhanden sind. Geschichten und Stimmungen, die noch heute durch die Raumbeschaffenheiten, die Spuren in den Räumlichkeiten, die übrig gebliebenen Vorrichtungen und Objekte, aber ebenso durch Geräusche und Gerüche erahnt werden können.

Welche Arbeiten und Abläufe wurden hier auf welche Weise in den verschiedenen Räumlichkeiten der Cellulose Attisholz durchgeführt? Und was passierte eigentlich sonst noch so – neben der Arbeit? Diese und andere Fragen führten dazu, dass ich mich auf die Suche machte nach Menschen, die damals in diesem Betrieb gearbeitet haben. Nebst dem konkreten „Was wurde hier wo produziert“, interessieren mich Vorgehensweisen bei der Arbeit, Erinnerungen an den Arbeitsalltag, Geschichten, Erlebnisse und Anekdoten in Zusammenhang mit der Arbeit in der Cellulose Attisholz.

Die künstlerische Arbeit Durchlaufbetrieb von Lea Fröhlicher entstand unter Mitwirkung verschiedenster Personen, welche in der Cellulose Attisholz gearbeitet haben. Während mehreren Rundgängen übers Fabrikgelände erzählen diese Menschen von ihrer damaligen Arbeit, ihren Ansichten und Erinnerungen an den Arbeitsalltag. Die Erzählungen der verschiedenen Beteiligten treffen nun in der Audioinstallation aufeinander. Zur Sprache kommen unter anderem Vorgehensweisen in den unterschiedlichen Arbeitsbereichen, Einblicke in die Produktion, aber auch Aspekte wie das Verbringen der Arbeits–Pausen, kameradschaftlicher Zusammenhalt und Solidarität sowie die Schliessung der Cellulose Attisholz.
Bei den Bestandteilen der Installation an der Wand handelt es sich um auf dem Gelände gefundene Gegenstände.