Satire lebt! Und wir lernen hier auf dem ArtCampus Schriftsteller im Gespräch, auf der Bühne oder innerhalb der Sendungen von Radiologisch kennen, solche die mit Charakter und starkem Willen zum Widerstand. Menschen die nicht nur stumm zuschauen wollen wie alles den Bach runter geht.

Am letzten Freitag performte Daniel Glutz an der Lesung „Wir möchten Sie bitten, die gleichen Fehler nicht zu wiederholen“ im Art Campus und brachte auch diese treffend aktuelle Interpretation von Göläs Schwan. Eine deftig würzige Lyrik, die wir von hier aus für eine Verbreitung in grössere Kreise zur Verfügung stellen.

Die Kettenredaktion sendet ein herzliches Dankeschön an den Verfasser Daniel Glutz

Es Bier ir Hang, e Narbe im Gsicht
Stinkt und isch ständig vor Gricht
So steit är jetzt vorem Denner
und hett sech la ga…
Nach dr Schueu isch är aubes hei cho,
dr Vater bsoffe am dri schlo
S Amt hett ihn de wägge do
Ines Heim dri
Und waser de Schpöter isch gsi,…

Ä Schwanz so kahl wie Teer,
hett vergässe was isch gscheh, yeah
u d’Lüge trage ihn sowit,
wöus zvili Gränze no git…
Ä Schwanz so kahl wie Teer,
hett vergässe was isch gscheh, yeah
u d’Lüge trage ihn sowit,
wöus zvili Gränze no git…

Nachene hetter amne Buur de ghört
das hettne scho e bizzeli gstört.
Verdingbueb hetmenem de gseit,
das, wo denn isch gsi, duet kem meh leid

U grad vo letscht, da verzöut doch dr eint
Früecher sigi aue besser gsi
Und Schwiz sig jetzt z linggs

S träitmer dr Mage um, has fasch nid glaubt
so wies jetzt im Blick steit
…chunntsmer id Sinn, was dä für eine isch…

Ä Schwanz so kahl wie Teer,
hett vergässe was isch gscheh, yeah
u d’Lüge trage ihn sowit,
wöus zvili Gränze no git…
DÄ Schwanz so kahl wie Teer,
hett vergässe was isch gscheh, yeah
u d’Lüge trage ihn sowit,
wöus zvili Gränze no git…

für dä bsorgti Schwanz am See, yeah, är hett nämlech e Hütte amne See, dr Büezer, dr Maa vom Vouch, läbt jetzt a sire eigete Goldküste, i sim eigete Herrlibärg….ganz ellei, abgschide, und doch so nöch am Mönsch…

 

Zur Person: Daniel Glutz – teilt seinen Geburtstag mit Hitler und Blümchen. Schreibt für den Nebelspalter, und moderiert bei radiologisch.ch eine satirische Radiosendung.
Beruflich war er als Banklehrling, Marktreisender für Käse oder Einkäufer für Solaranlagen unterwegs.
Er hat die sprachliche Virtuosität eines Oskar Freysingers, die Leber eines Charles Bukowskis und wünscht sich ein Haus im Wald wie T.C. Boyle eines hat.