Ein Blick zurück / Die Kettenreaktion 2016 in der Startphase / Aus meinen Notizen vom 14. August 2016 / Text und Bilder aus der Kettenredaktion / Pierroz

Raus aus Zürich. Endlich. Ich werde durch diesen nicht enden wollenden Industriepfad gekarrt, der sich allmählich in eine Eigentumhäuschensteppe transformiert; ohne Punkt und Komma bis in diesen verlorenen Flecken am Jurafuss. Olten, Oensingen, Riedholz. Unten an der Aare dann dieses Industriegelände. Ankommen, Ein bunter Haufen im Schatten des Dienstgebäudes.
Gross aber nicht schwer: Kunstschaffender Cemnoz (Julian Jandorf) beschreibt spontan den Fabrikkomplex, spricht von einem Körper, einem Torso, er zeigt da und dorthin, wo der Kopf liege und hier vorne der Penis: Klar der Schornstein, soso, naja. Der sieht übrigens noch recht fit aus, im Vergleich zum Rest.

Flucht oder Umsturz ? ©Vitaltransformer

Um vier Uhr dann die Führung. Einiges an Volk, jung und alt. Leto von Uster, den kenne ich und Pedro Meier von Niederbipp, sehe ich nun endlich in Natura. Man geht los, alles wird von allen sofort fotografiert. Meine Kamera liegt im Rucksack und der ist irgendwo in dem Redaktionsbüro. Ich glaub aber, ich hätte nicht fotografiert. Ich wäre mir vorgekommen wie ein depperter Tourist. Auch das noch. Einfach schauen.

Flucht oder Umsturz ? ©Vitaltransformer

Verlassene Industrie ist auch nicht schöner als die, die noch in Betrieb ist. Das Meiste an Maschinen und Gerät ist bereits aus den Räumen und Produktionshallen entfernt worden. Alles an Metall und so, ausser es war zu schwer, ein riesiger Transformer zum Beispiel, der sonnt sich an einer Ecke, wo man aus einer Betonschlucht raus wieder ans Helle kommt. In einem Bürotrakt liegen die Akten überall verstreut herum. Lieferscheine, Absenzbüchlein, Buchhaltungsbroschüren, Hefte, voll von mit Bleistift in gleichmässiger Neigung gekratzter Zahlengebilde: Es riecht nach Flucht und Umsturz hier.

Flucht oder Umsturz ? ©Vitaltransformer

Tom, Werne und ich, sind dann an den Tresen der Spanier-Bar gestrandet, die sich beim Eingang unten am Fluss bei der Brücke hin improvisiert hat. Einiges an Betrieb. Das Mädel hat keine Chance mir ein Citro zu bringen, weil sie das nicht haben und weil das Mädel keine Silbe deutsch und ich keine Silbe spanisch spreche. Ich krieg dann irgendwas mit Limettenaroma. Es zieht da unten am Fluss. Man macht den Reisverschluss zu, stülpt den Kragen hoch, schiebt die Hände unter die Oberschenkel oder versorgt sie in die Hosensäcke. Wir besprechen das Grossprojekt und wissen nicht wo anfangen und wo enden, gross eben.

Flucht oder Umsturz ? ©Vitaltransformer

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