Ein Projekt von Aaron Jaggi aka Dr. Farbe.

Aaron Jaggi, gelernter Textilfärber und Eidg. Dipl. Farbdesigner FA widmet sich nun schon seit 3 Monaten dem eigens für das Areal geschaffenen Farbkreis.

Ausgangslage: Es ist unschwer zu erkennen, dass das Gelände sehr stark von der Geschichte und Zeit geprägt ist. Die Gebäude wirken schwer, überdimensional, gebraucht, dreckig, dunkel, für manche gefährlicher als für andere.
Grau-,Grün- & Brauntöne beherrschen den Haupteindruck. Dazwischen erscheinen Akzente wie blaue Kästen, gelbe Metallteile, violette Kennzeichnungen und saftiges Moos. Lichtfenster in den Räumen ergeben scharfe Kontraste, befreiend natürliches Leben von Fluss und Flora spielt sich neben dem verschmutzten trockenen Gelände.

Wunsch: Der Wunsch im Projekt Kettenreaktion ist eine möglichst harmonische Wirkung, übergreifend verschiedenster Kunstwerke. Um dennoch möglichst viel Handlungsfreiheit zu lassen, soll der Künstler die Möglichkeit haben die Farben selbst zu mischen und zusammen zu stellen.
Für gewisse Arbeiten ist ein farblich harmonischer Einklang mit der Umgebung wichtig, für andere ist die Kontrastsetzung, das Ausbrechen vom Vorhandenen.

Weg: Ein Farbkonzept besteht meist aus wenigen Farben, gruppiert in Hauptfarben, Nebenfarben, Akzentfarben. Bei Kettenreaktion stellen sich die Farben von verschiedenen Aspekten zusammen:
– Erscheinung auf dem Areal
– Kontrast zur Grundfarbe
– Spielraum zum Individualisieren der Kunstwerke Dies ergibt sich um so mehr, wenn das Farbkonzept ein möglichst grosses Farbspektrum anbietet.

Es wurden 27 Farbtöne innerhalb des Areals auf Pantone und NCS Farbsysteme abgemustert. Diese wurden auf 15 Farbtöne begrenzt und auf NCS geeinigt.
Diese 15 Farbtöne wurden wiederum in Hauptfarben, Nebenfarben und Akzentfarben gruppiert. Der Künstler hat jedoch die Möglichkeit, diese Farben untereinander zusammen zu mischen und so aus dem Konzept auszubrechen.

Die Hauptfarben sind die Farben welche sich auf dem Areal in fast jedem Anblick zeigen. Sie bestimmen das Hauptbild je nach Räumlichkeit in dunkler oder heller der Erscheinung.
Einzig Tiefschwarz und Reinweiss zeigen sich nicht auf dem Areal. Sie werden durch Dunkel-& Hellgrau (NCS S8000-N, & NCS S1500-N) ersetzt, um Farbtöne zu verdunkeln bzw. aufzuhellen.

Das hellvergraute Rot (NCS S 2502-R) sowie das hellvergraute Gelb (NCS S 1505-G90Y) erscheinen auf fast jeder Wand. Diese beiden Farbtöne stellen die Grundbasis für alle sich verändernden Grautöne an den Wänden.

Die Farben Müder hell (NCS S6010-G50Y) und Müder dunkel (NCS S4020-G70Y) erscheinen meist bei Einrichtungen, sowie Möbel und die grünen Wandsockel in fast jedem Gebäude.

Das Ziegelrot (NCS S3560-Y60R) erscheint weniger als die restlichen Hauptfarben. Es ist jedoch in fast jeder Mauer durch Ziegel vorhanden, welche sich beim Zerfall des Verputzes und abbröckeln des Betons zeigen.

Die Nebenfarben bestimmen sich als begleitende Farben, welche zwischen den Hauptarben bereits Kontrastgebend erscheinen.
Die Farbe Moos (NCS S3560-G40Y), wie der Name schon sagt von Moos abgemustert, welches in einer Halle A1 am Boden wächst.

Altes Metallgelb (NCS S3560-G90Y) entstammt einem mit Warngelb gekennzeichnetem Stück Metall.

Betonrost (NCS S3060-Y40R) ist eine der verschiedenen Farbtöne, welche beim herunterlaufenden, oxidierendem Metall auf Beton entstehen.

Alter Wein (NCS S4040-R10B) erscheint bei alten Maschinen und Türen.

Tiefblau (NCS S4050-R80Y) ist als alternative Konzeptfarbe enthalten, um eine grössere Mischpalette zu ermöglichen.

Die Akzentfarben haben den Effekt unter den anderen Farben als reine, leuchtende Farben zu erscheinen.

Das Gelborange (NCS S0580-Y20R) ist als alternative Konzeptfarbe enthalten, um eine grössere Mischpalette zu ermöglichen.

Asbestviolett (NCS S2050-R40B) ist eine Erscheinung bei der Kennzeichnung des Asbests.

Cyan (NCS S3060-B) ist von einem Hinweisschild abgemustert und dient ebenfalls zum mischen von neuen Farbtönen.