Die künstlerische Tätigkeit von Yves Lavoyer (1981 in Jegendsdorf) ist genreübergreifend: Vom Graffiti herkommend, changieren seine Arbeiten heute zwischen Zeichnung, Animation, Wandmalerei, Fotografie, Malerei, Druck und Dokumentation seiner Reisen, die er per Fahrrad nach Armenien, Ungarn oder Portugal unternimmt.
„Spuren lesen – Spuren legen – (wieder)legen“ – so kenne ich Yves, ja der…
„…ist unterwegs…
…auf dem Fahrrad und zu Fuss…ist er…?…er ist… unterwegs, dokumentiert zeichnerisch und fotografisch.
Seine Skizzenbücher bilden ein emotionales Gedächtnis. Seine Fotografischen Arbeiten sind eine Aufzeichnung, die den unabdingbaren Wandel der Dinge dokumentieren, oder den Lauf der Dinge beschleunigen bzw. abbremsen.
PUNKTlandungen im LINIEiengewirr der FLAECHEndeckenden EntKOERPERlichung einer ZEIT
…ist unterwegs…
…auf Hauptstrassen und Wildpfaden geht er…?…er geht unterwegs in die Strassengraben und hört zu. Hört zu, den Dialogen zwischen den zerkrümelten Relikten der Konsumwelt und den Totenschädeln, hört zu, der Stille zwischen dem Geodonner der Motoren, hört zu gehört dazu ohne wegzuschauen!
Er geht weiter und lässt seine Gedankennetze immer wieder zurück in den vom Zweck befreiten Zwischenräumen der urbanen Landschaft und ihren Spielplätzen.
…ist unterwegs…“
Auf dem CAMPUS, war er unterwegs und hinterlegte eine vielzahl von Spuren. Zwei Filme möchten wir hier auf dem Blog gerne veröffentlichen.
„Leaking shoes and brains“
„TOY TOY TOY“ – eine Spielerei in der „Hall of Fame“.
„so i went back to the movements of spraypainting. i stood up and took action, what is positive thinking if there is no positive acting? so i made some dry training:
i hold the spraycan in my right hand on the right side of my body on the hight of my hips. the ellbow is bend and pointed to the back of my right side. now i start to draw this hopfully straight vertical line upwards. the ellbow starts to straighten up to the point where my range ends.but i keep on going becaus actually my range doesnt end, i can keep on drawing this line it will just bend in the circualr rotation of my shoulder. and become….
a circle
i demanded a straight line but actually it had always been a circle from the very beginning because it consists of dots………..ooooooOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOO
our understanding of time. a chronological timeline, one day after the other…
a life begins and ends
does it…?
lets say out loud:
O
close slowly your mouth while you still say OOOOOOOOOOOO and what will you get…?
hhMMMMMMMMMMMM
when i let go this urge to draw straight lines, to have this YOU and ME, opened and closed this right and wrong, i somehow get to circles.
the day, the year…. the „I“ (line) becomes „O“ (circle)
now we apply all this to the verb to
L „I“ VE………………………………………………………………………………………………………..“
Yves Lavoyer ist der erste Graffitikünstler im Kanton und soviel ich weiss schweizweit, welcher einen Förderpreis für Bildende Kunst bekam.
Gratuliere dir – wow!
15. November 2016 at 14:05
Yves hat ein ereignisreiches Jahr hinter sich gelassen. Der Werkpreis vom Kanton Solothurn ist darunter und manch anderes bewegte und beschäftigte ihn. Bei Kettenreaktion liess er sich erst einmal viel Zeit um dann endlich loszulegen.
Seine Welt ist nicht die Marktschreierei. Er macht sich nützlich. Er kocht, er spaltet Holz, er heizt ein…
Er filmt. Das mag ich ganz besonders. In den Filmen ist sein Wesen sehr genau gespiegelt. Es ist das Unspektakuläre, das Nebensächliche, das Unnötige, das er uns vorführt.
Der linkische Umgang mit dem kaputten Kunststoffring, der wohl einmal ein Gurkenglas verschlossen hielt ist dafür typisch. Dabei hat das Linkische ziemlich sicher mit seiner linken Hand zu tun. Die rechte benötigt er als Kamerahand. Das wiederholte Probieren, das Ding auf der schmalen Spur gut zum Laufen zu bringen ist ja wie das Leben im Allgemeinen. Lange nicht jeder Versuch gelingt auf Anhieb. Man muss oft geduldig mehrmals neu beginnen und die dafür nötige Geduld haben – und warten.