Wenn ich heute durch die Fabrikhallen, Gänge und Kellergeschosse der Zellulosefabrik wandere, erscheint mir als nicht fachkundigem Betrachter die Architektur des Ortes vor allem als eines: Absurd.

Die maschinellen Eingeweide der Fabrik sind längst ausgebaut – zurück geblieben sind vorderhand noch das Stahl- und Betonskelett, welches einst dem vibrierenden Innenleben halt gab.

Jetzt stehe ich staunend vor meterdicken Betonkonstruktionen, gewaltig, allerdings mittlerweile ohne jegliche Funktion; Löcher in den Böden, die sich durch mehrere Stockwerke hindurchziehen und überraschende Ausblicke zulassen; und schliesslich ein Kamin, wahrscheinlich damals von Hand minutiös mit Backsteinen gemauert, sozusagen die krönende Statue des ganzen sinnfreien Areals.

Ich wandere durch die Szenerie und fotografiere mit einer Blitz-Apparatur auf dem Rücken, welche die surreale Anmutung noch weiter zu steigern versucht.

Simon Kneubühl